Man würde durch die Einrichtung eines Nationalparks Ostsee die Schutzgebietskategorie „Nationalpark“ völlig entwerten.
Im Mitgliedermagazin des NABU, Ausgabe 3/2022 kritisiert der NABU Landesvorsitzende a.D. Hermann Schultz, der 2017 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, die Nationalparkpläne der Grünen im Landtag deutlich.
Deshalb schlägt der NABU schon seit Mitte 2022 ein „Integriertes Schutzkonzept Ostseeküste“ zur echten Verbesserung der Ostsee im deutschen Einflussbereich vor.
https://schleswig-holstein.nabu.de/imperia/md/content/schleswigholstein/betrifftnatur/bn03-22.pdf
Kommentar der Redaktion
Hermann Schultz kennt sich aus. Es wird nicht viele Namen geben, die eine ähnlich lange und erfolgreiche engagierte Arbeit für den Naturschutz in Deutschland, insbesondere in Schleswig-Holstein, vorweisen können. Die Laudatio auf Hermann Schultz aus 2017 spricht für sich.
Umso mehr wundert man sich, wie sich der Nabu nun inzwischen für den Nationalpark einsetzt. Man könnte unterstellen, dass sich der neue Vorstand des NABU vor den Karren spannen lässt, um ein so gut wie nutzloses, aber werbewirksames Prestigeprojekt zu forcieren.
Und das eben auch ohne Rücksicht auf mögliche Folgen oder die betroffenen Menschen, wie die MEKUN Staatssekretärin Katja Günther im gleichen Mitgliedermagazin zwei Ausgaben später nicht müde wird zu betonen:
Für mich ist also nicht die Frage, ob ein Nationalpark Ostsee dem Naturschutz womöglich wenig bringt oder gar die Menschen in der Region einschränkt. Für mich ist die Frage, ob wir mit einem guten Nationalparkgesetz im Ostseeschutz ganz vorne sind, den Takt bestimmen, und so den Zustand der Ostsee verbessern – und auch die wirtschaftlichen Chancen für die Menschen mitdenken!
https://schleswig-holstein.nabu.de/imperia/md/content/schleswigholstein/betrifftnatur/bn01-23.pdf
