Im Nordatlantik werden anhaltend hohe Temperaturen gemessen und das Mittelmeer ist warm wie eine Badewanne. Gleichzeitig gibt es in Deutschland vor allem eins: Starkregen. Zwei Phänomene, die augenscheinlich nichts miteinander zu tun haben – oder etwa doch? Die Klimaerwärmung begünstigt tatsächlich nicht nur Hitze- und Dürreperioden in Mitteleuropa, sondern auch den Starkregen. Grund dafür ist ein einfaches physikalisches Prinzip.
Eigentlich ist es ein recht typischer deutscher Sommer dieses Jahr, sagt die Meteorologie. Denn ein regnerischer Sommer ist keinesfalls ungewöhnlich für Mitteleuropa. Aber er war eben schon länger nicht mehr so – nach mehreren Dürre-Jahren fühlt es sich zumindest so an. Dass es regnet, ist also nicht das Spannende, sondern eher wie (stark) es regnet. Denn statt eines langanhaltenden Landregens, scheinen die Wolken kurzzeitig das Ventil über uns zu öffnen und alles auf einmal rauszulassen – ganz so, als wollten sie dringend Druck ablassen. Und gewissermaßen ist es tatsächlich so. Denn da ist eine ganze Menge Wasser in den Wolken und das kommt aus den Gewässern. Wer also etwas über Starkregen wissen will, muss auf die Ozeane schauen – und auf den Klimawandel. Das klingt womöglich paradox, ist aber eigentlich ganz logisch.
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