Allgemeine Informationssammlung zu Nationalparks und zur Ostsee

„Unsere“ Ostsee in der internationalen Betrachtung, seit 1974

HELCOM (Baltic Marine Environment Protection Commission) ist eine intergouvernementale Organisation, die sich auf den Schutz und die nachhaltige Nutzung der marinen Umwelt im Ostseeraum konzentriert. Die Organisation wurde 1974 gegründet und hat ihren Sitz in Helsinki, Finnland.

HELCOM arbeitet eng mit den Regierungen von Ländern, die an der Ostsee liegen, zusammen, um Umweltprobleme wie Überfischung, Luft- und Wasserverschmutzung und Schäden an Meereslebensräumen zu bekämpfen. Die Organisation führt Überwachungs- und Überprüfungsprogramme durch, entwickelt politische Empfehlungen und arbeitet an Projekten zur Verbesserung der Umweltqualität in der Region.

Zu den Zielen von HELCOM gehören die Überwachung und Überprüfung der Umweltqualität in der Ostsee, die Förderung der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen, die Bekämpfung von Umweltverschmutzung und die Förderung einer umweltfreundlichen Entwicklung in der Region.

Insgesamt hat HELCOM eine wichtige Rolle bei der Bewahrung der marinen Umweltqualität in der Ostsee und bei der Förderung einer nachhaltigen Nutzung ihrer natürlichen Ressourcen.

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Die Überdüngung der Ostsee ist weiterhin die größte Belastung für das Meeresökosystem. Der Ostseeaktionsplan schreibt die Nährstoffreduktionsziele für die Ostseebecken und die nationalen Eintragsobergrenzen fort, wonach jeder Vertragsstaat einen in Tonnagen berechneten Beitrag zur Reduzierung der Nährstoffverschmutzung der Ostsee leisten muss Dr. Lilian Busse: „Die Landwirtschaft ist eine der größten, wenn nicht die größte Quelle diffuser Einträge von Nährstoffen über die Flüsse und die Luft in die Ostsee. Sie ist damit die zentrale Stellschraube, um Algenblüten und Sauerstoffmangel infolge von Überdüngung und damit verbundene verheerende Wirkungen auf Pflanzen und Tiere zu minimieren. Der Ostseeaktionsplan und die neue HELCOM Nährstoffrecycling-Strategie setzen hierfür mit zahlreichen Maßnahmen einen deutlichen Schwerpunkt sowie wichtige und innovative Impulse.“

Der Ostseeaktionsplan sieht erstmals konzertierte Aktionen vor, um gegen die Munitionsaltlasten aus zwei Weltkriegen vorzugehen. Neu ist auch der Aktionsplan zu Unterwasserlärm. Ziel ist es, auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse, Schalleinträge – zum Beispiel durch Rammarbeiten für Offshore-Anlagen, Sonare, Munitionssprengung, Schifffahrt und Freizeitsport – durch beste Umweltpraxis und beste verfügbare Techniken zu minimieren. Der Aktionsplan zu Meeresmüll wurde umfassend überarbeitet und gestärkt, um Meeresmüll an den Ostseestränden bis 2025 um 30% zu reduzieren und bis 2030 zu halbieren. Der Ostseeaktionsplan rückt schließlich Maßnahmen, die Beeinträchtigung des Meeresbodens zu minimieren, und den dringenden Bedarf, Lebensräume mariner Arten zu erhalten und wiederherzustellen, stärker in den Fokus. Ein Drittel der geplanten Schutzfläche soll streng geschützt werden, einschließlich nutzungsfreier Zonen.

Die neu im Aktionsplan aufgenommenen übergreifenden Themen, wie marine ⁠Raumordnung oder wirtschaftliche und gesellschaftliche Analysen, stärken die Instrumente und das Ziel von HELCOM, den Schutz der Meeresökosysteme und ihre nachhaltige Nutzung, auch zum Zweck des Klimaschutzes, miteinander in Ausgleich zu bringen.

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Ostseeaktionsplan 2021-2030

Nationalparke in Deutschland / an der Ostsee

Nationalparke repräsentieren in Deutschland ein nationales Naturerbe. Sie sind gemäß § 24 Abs. 1 BNatSchG „einheitlich zu schützende Gebiete, die

  1. großräumig, weitgehend unzerschnitten und von besonderer Eigenart sind,
  2. in einem überwiegenden Teil ihres Gebiets die Voraussetzungen eines Naturschutzgebiets erfüllen und
  3. sich in einem überwiegenden Teil ihres Gebiets in einem vom Menschen nicht oder wenig beeinflussten Zustand befinden oder geeignet sind, sich in einen Zustand zu entwickeln oder in einen Zustand entwickelt zu werden, der einen möglichst ungestörten Ablauf der Naturvorgänge in ihrer natürlichen Dynamik gewährleistet.“

Soweit es der Schutzzweck erlaubt, sollen Nationalparke auch der wissenschaftlichen Umweltbeobachtung, der naturkundlichen Bildung und dem Naturerlebnis der Bevölkerung dienen. Wirtschaftliche Nutzungen der natürlichen Ressourcen durch Land-, Forst-, Wasserwirtschaft, Jagd oder Fischerei sind folglich weitgehend auszuschließen bzw. nur unter strikten Vorgaben der Naturschutzbehörden möglich. Nationalparkregionen stehen bei den Deutschen hoch im Kurs und tragen nachweislich zum Tourismusaufkommen bei. Die Mehrzahl von Befragten akzeptiert dabei Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit in sensiblen Gebieten.

Die Ausweisung von Nationalparken erfolgt durch die Bundesländer im Benehmen mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (§ 22 Abs. 5 BNatSchG).

Derzeit gibt es in Deutschland 16 Nationalparke mit einer Gesamtfläche von 1.050.442 ha. Bezogen auf die terrestrische Fläche Deutschlands, bei der die marinen Gebiete unberücksichtigt bleiben, beträgt die Gesamtfläche der Nationalparke 208.238 ha, dies entspricht einem Flächenanteil von rd. 0,6 % des Bundesgebietes.

BFN

Derzeit gibt es in Deutschland 16 Nationalparke mit einer Gesamtfläche von 1.050.442 ha. Hier soll sich die Natur auf großer Fläche ungestört entwickeln können.

BFN

Rechtsgrundlagen

Munitionsaltlasten in der Ostsee

In deutscher Nord- und Ostsee lagern Altlasten von ca. 1,6 Millionen Tonnen konventioneller Munition und 5.000 Tonnen chemischer Kampfstoffe, die im Zweiten Weltkrieg durch Militäroperationen oder danach durch Verklappung versenkt wurden. Dies gefährdet Schiffsverkehr, Fischerei, Tourismus, Menschen an Stränden sowie die Meeresumwelt und behindert Offshore-Installationen und Seekabel-Verlegungen.

So schön ist die Ostseeküste in Schleswig-Holstein

(nie vollständig, permant ergänzt)

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