Peter-Uwe Conrad weiß, wie Nationalpark geht. In den 80er-Jahren kämpfte der CDU-Umweltexperte erfolgreich für den Nationalpark Wattenmeer. Heute ist Conrad, inzwischen 85, sicher, dass der Nationalpark Ostsee kommt.
Flintbek. Die Pläne für einen Nationalpark Ostsee sind umstritten. Im Gespräch mit unserer Redaktion erläutert Peter-Uwe Conrad (85, CDU), einer der Väter des Nationalparks Wattenmeer, warum auch an der Ostküste ein Meeresschutzgebiet Sinn macht und wieso die bisher mehr als skeptische CDU am Ende die Kurve kriegen muss.
Herr Conrad, Sie sind einer der Väter des Nationalparks Wattenmeer. Was halten Sie von den Plänen für einen Nationalpark Ostsee?
Davon halte ich sehr viel. Wir müssen die Reste von Naturlandschaften schützen. Dazu zähle ich auch die Ostsee. Zum Schutz des Meeres ist ein Nationalpark ein geeignetes Instrument. Es geht dabei nicht darum, Menschen komplett auszusperren, sondern darum, Teile des Parks der natürlichen Entwicklung zu überlassen. Solche Kompromisse sind möglich. Das beweist der Nationalpark Wattenmeer.
An der Westküste hatte es sehr lange breiten Widerstand gegen einen Nationalpark gegeben.
Es hat seit den 60er-Jahren mehrere Anläufe gebraucht. Nach heftigen Protesten wurde das Projekt Mitte der 70er-Jahre zunächst abgeblasen. 1982 hat der damalige Landwirtschaftsminister Günter Flessner die Debatte neu eröffnet. Ich bin danach fast jeden Tag auf Achse gewesen und habe in etwa 200 Vorträgen für den Nationalpark geworben.
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