Die Sturmflut vom Wochenende zeigt einmal mehr, wie dringend die Bergung alter Weltkriegsmunition aus der Ostsee ist – doch wegen Finanzierungslücken sieht die Union im Bundestag das Jahrhundertprojekt in Gefahr.
Die Ampelkoalition und ihre Umweltministern Steffi Lemke wollen bald in großem Stil alte Munition aus dem Zweiten Weltkrieg aus der Ostsee bergen lassen – doch fürchtet die Union im Bundestag, dass die Pläne der grünen Ministerin schnell versanden und am Geld scheitern werden.
„Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass die Planungen des Umweltministeriums weit hinter den von der Ampel selbst gesteckten Zielen zurückbleiben, sowohl zeitlich als auch finanziell“, kritisieren die nordfriesische CDU-Abgeordnete und Umweltpolitikerin Astrid Damerow und der ostholsteinische CDU-Haushälter Ingo Gädechens.
Hafen dicht, weil Munition angespült zu werden drohte
Insgesamt rotten auf dem Grund der deutschen Ostsee rund 400.000 Tonnen alter Bomben, Minen und Granaten sowie 5000 Tonnen chemischer Kampfstoffe vor sich hin. Sie setzen Gift frei und drohen bei Sturmfluten wie am Wochenende an Land gespült zu werden – weshalb am Sonnabend in Langballigau an der Flensburger Außenförde, einem großen Munitions-Versenkungsgebiet, vorsorglich das ganze Hafengebiet gesperrt wurde.
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Noch keine Gespräche über die neue Bergungsplattform
Damit nicht genug: Damerow wundert sich auch darüber, dass Lemkes Ressort nach dessen eigenen Angaben noch nicht mit Unternehmen gesprochen hat, die eine Bergungsplattform wie die geplante bauen könnte. Am Ende könne so das ganze Projekt scheitern, fürchtet Damerow: „Das Ministerium redet nicht mit der Industrie und läuft sehenden Auges in die Situation, nicht genügend Geld für die Plattform zur Verfügung zu haben.“
Dagegen erklärt Lemkes Staatssekretär Christian Kühn auf Anfrage der CDU-Abgeordneten, es sei „im Interesse eines transparenten und ergebnisoffenen Verfahrens“, dass es noch keine Kontakte mit der Industrie gegeben habe.
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