SZ – Lynetteholmen: Erstickt die Ostsee an diesem Bauprojekt?

Die Zukunft ist die große Mangelware unserer Tage. Alles längst verbaut, im metaphorischen wie im wörtlichen Sinne: Die verschiedenen Klimawandelszenarien schieben sich wie tsunamihohe Wände vor alle schönen Lebensaussichten, und wo wären in den Städten noch freie Zukunftsareale? Wie fantastisch ist es da, endlich mal wieder ein riesiges, rosiges Stück Zukunft vor sich zu sehen: drei Quadratkilometer freie Fläche, und das mitten in Kopenhagen. Spiegelglatt liegt das Areal da, so groß, dass die Münchner Theresienwiese fast siebenmal hineinpassen würde, so unberührt, wie sich die Great Plains vor den ersten Siedlern ausbreiteten, ein großes Versprechen unter weitem Himmel.

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Nielsen hat darin Wasser und Öl abgefüllt, die scharf voneinander getrennt sind. Er zeigt auf das klare Wasser im unteren Teil der Flasche. „Salzwasser ist schwerer als Süßwasser. Je salzhaltiger, desto tiefer sinkt es ab. An der Oberfläche der Ostsee fließt also permanent Wasser, das nur circa acht Promille Salz enthält, meist in Richtung Nordsee. Die Ostsee benötigt aber ja sehr dringend Wasser mit 20 bis 30 Promille Salzgehalt. Das kann nur in der Tiefe einströmen. Und einer dieser Zuflüsse, die 15 Meter tiefe Kongedybet-Rinne, die sich direkt hier vor dem Hafen entlangzieht, ist seit vergangenem Februar durch Lynetteholmen komplett blockiert.“

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