KN – Nationalpark Ostsee: FDP warnt vor Millionenkosten

Die Landtags-FDP lehnt einen Nationalpark Ostsee entschieden ab und hat sich bei der Regierung nach den Kosten des 1985 eingerichteten Nationalparks Wattenmeer erkundigt. Ergebnis: Der Park an der Westküste schlägt jährlich mit mehreren Millionen Euro zu Buche.

Kiel. Ein Nationalpark Ostsee könnte Millionen kosten. Das geht aus der Antwort des Umweltministeriums auf eine Anfrage der Landtags-FDP hervor. Demnach zahlte das Land für die Verwaltung des Nationalparks Wattenmeer in den vergangenen zehn Jahren mehr als 43 Millionen Euro.

„Bei der Diskussion um den Nationalpark Ostsee kann es nicht nur um die damit einhergehenden Einschränkungen gehen“, sagte FDP-Fraktionsmanager Oliver Kumbartzky. Für einen Nationalpark Ostsee müsste ebenso wie beim Nationalpark Wattenmeer eine Verwaltung eingerichtet werden. Sie würde aus Landesmitteln bezahlt. „Bei den aktuell düsteren Aussichten der Finanzministerin für den Haushalt 2024 sollte sich der Umweltminister Tobias Goldschmidt vielleicht schon mal Gedanken machen, bei welchen anderen Haushaltstiteln er in Zukunft kürzen möchte“, sagte Kumbartzky, dessen Fraktion einen Nationalpark Ostsee ablehnt.

Umweltministerium: Nationalpark lockt Urlauber

Das Umweltministerium wies darauf hin, dass die Parkkosten nicht isoliert betrachtet werden dürfen. Zum einen nehme die Nationalparkverwaltung als obere und untere Naturschutzbehörde vielfältige Aufgaben zur Erfüllung der rechtlichen Verpflichtungen nach nationalem, europäischem und internationalem Naturschutz- und Wasserrecht für das Gebiet des Nationalparks wahr, die unabhängig von der Existenz des Parks erfüllt werden müssten. Zum anderen würden Touristen, die insbesondere wegen des Nationalparks an die Westküste kämen, für eine Wertschöpfung von mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr sorgen.

Bei den Parkausgaben handelt es sich überwiegend um Personalkosten. Etwa 90 Personen arbeiten für die Nationalparkverwaltung in Tönning oder als Ranger an anderen Orten. Es gibt rund 20 Häuser mit Informationseinrichtungen sowie zahlreiche Informationspavillons und -tafeln. Jährlich werden mehr als 5000 Exkursionen durchgeführt.

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