Martin Saager ist Küstenfischer in Wismar. Jetzt drückt er wieder die Schulbank, um sich zum „Förster der Meere“ ausbilden zu lassen.
WISMARtaz | An einem grauen Donnerstag im März steht der Küstenfischer Martin Saager auf seinem Kutter, einige Kilometer vor dem Hafen von Wismar. Vorgestern hatte er 12 Heringe im Netz, sein Kollege an diesem Morgen nur zwei. „Aber ein Küstenfischer“, sagt Martin Saager, „hat immer Hoffnung.“ Die hydraulische Kurbel zieht Zentimeter für Zentimeter das Stellnetz aus dem Wasser.
Eine Feuerqualle rutscht in die Kiste. Dann eine winzige Scholle, halb so dünn wie eine Kinderhand. Sie darf zurück ins Meer. Weil sie so wenig Futter finden, sind die Schollen unbrauchbar klein. Die Kurbel hält an, das Netz ist an Bord – und leer. „Kein einziger Hering, das ist ja der Wahnsinn“, sagt Saager.
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