Umweltminister Goldschmidt:
„Ein besserer Schutz unserer Meere muss Priorität erhalten, denn es geht um unser aller Lebensgrundlagen“KIEL. Die für den Meeresschutz zuständigen Behörden des Bundes und der Küstenbundesländer haben gestern, am Sonntag, den 15. Oktober 2023, die wissenschaftlichen Berichte zum Zustand der deutschen Nord- und Ostsee im Rahmen der EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) veröffentlicht. Ab sofort können alle Interessensgruppen bis 15. April 2024 zu den auf meeresschutz.info veröffentlichten Berichten Stellung nehmen.
„Die aktuell vorgelegten Bewertungen zum Zustand unserer Nord- und Ostsee zeigen erneut ein ernüchterndes Ergebnis,“resümiert Umweltminister Tobias Goldschmidt:„Die Meere sind nach wie vor zu hohen Belastungen ausgesetzt und ihr Zustand ist schlecht. Das gilt sowohl für die Gewässerqualität als auch für die Lebensräume und Arten. Ein erschreckender, wenn auch leider nicht überraschender Befund. Ein besserer Schutz unserer Meere muss Priorität erhalten, denn es geht um unser aller Lebensgrundlagen. Wir müssen beim Schutz unserer Meere deutlich mehr tun, damit wir auch künftig gut und gesund leben können,“warnte der Umweltminister.Insgesamt wurde festgestellt, dass kein guter ökologischer Zustand in den von Deutschland zu bewirtschaftenden Nord- und Ostseegewässern erreicht wird. Weder haben die zu hohen Belastungen durch menschliche Aktivitäten ausreichend abgenommen, noch hat sich der Zustand der marinen biologischen Vielfalt und der Meeresökosysteme signifikant verbessert. Die deutschen Nord- und Ostseegewässer mitsamt ihren Lebensgemeinschaften sind weiträumig durch schädlichen Nährstoffeintrag (Eutrophierung), Schadstoffe, Müll und Unterwasserlärm belastet. Hinzu kommen physikalische Belastungen des Meeresbodens, etwa durch Bauwerke, Rohstoffabbau, Ausbau der Windkraft oder grundberührende Fischerei.
Auch die meisten im und am Meer lebenden Arten wie See- und Küstenvögel, marine Säugetiere und Fische befinden sich in keinem guten Zustand. Ihre Lebensräume werden beeinträchtigt durch menschliche Nutzungen, Störungen sowie Beifang und Eingriffe in das Nahrungsnetz. Erschwerend kommt hinzu: Es fehlen in beiden Meeren weiterhin wirksame Rückzugs- und Ruheräume.
Da die Meere keine administrativen Grenzen kennen, arbeitet Deutschland bei der Bewertung des Zustands der Meere mit anderen EU-Staaten eng zusammen. Dazu gehören auch die Mitgliedsstaaten der regionalen Übereinkommen zum Schutz der Ostsee (HELCOM) und der Nordsee (OSPAR). So können die Meere in ihrer Gesamtheit einschließlich grenzüberschreitender Faktoren betrachtet werden.
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ANHÖRUNG ZUR AKTUALISIERUNG DER MSRL-ZUSTANDSBEWERTUNG FÜR DIE DEUTSCHEN MEERESGEWÄSSER
Die Öffentlichkeit kann zum
„Entwurf der MSRL-Zustandsbewertung der deutschen Nord- und Ostsee 2024 – Aktualisierung der Anfangsbewertung nach § 45c, der Beschreibung des guten Zustands der Meeresgewässer nach § 45d und der Festlegung von Zielen nach § 45e des Wasserhaushaltsgesetzes zur Umsetzung der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie“
vom 15. Oktober 2023 bis zum 15. April 2024, 24 Uhr
Stellung nehmen: Oeffentlichkeitsbeteiligung – Meeresschutz