emonstrationen, Mahnwachen, Infoveranstaltungen, Diskussionen – das Thema Nationalpark Ostsee elektrisiert in Schleswig-Holstein Politik, Umweltverbände und Bürger*innen gleichermaßen. Der Nationalpark ist ein Wunschprojekt der Grünen. Derzeit wird ausgelotet, was da geht – und plötzlich gibt es Gegenwind vom Koalitionspartner CDU.
Tobias Goldschmidt ist in diesen Tagen ein gefragter Mann. Der grüne Kieler Umweltminister thematisiert überall im Land zwischen Nord- und Ostsee, wie schlecht es um den Zustand der Meere bestellt ist. Besonders für die Ostsee seien mehr Schutzmaßnahmen nötig. Vor diesem Hintergrund veranstalteten die Grünen einen Meeresschutzkongress in Kiel. Unter den 70 Teilnehmenden waren keine Nationalparkgegner*innen, und trotz dieser Bubble-Situation hinterfragte man kritisch, warum die Argumentation und Kommunikation für ein solches Schutzgebiet kaum verfängt, sondern die lauten Gegenstimmen in der Öffentlichkeit intensiver wahrgenommen werden.
In den Debatten zum Beispiel auf Fehmarn zweifelt man an dem Versprechen, dass es sich um einen offenen Diskussions- und Entscheidungsprozess handelt. Stattdessen wird dem Umweltministerium unterstellt, längst beschlossen zu haben, dass der Nationalpark kommt. Skeptiker*innen gegenüber den Nationalparkplänen glauben, dass als Indiz dafür eine in diesen Tagen entdeckte Stellenanzeige des Ministeriums herhalten könne. Minister Goldschmidt stellte dagegen klar, dass es sich nur um eine befristete Stelle von zehn Monaten handelt. Tourismuswirtschaft, Urlauber*innen, Wassersportler*innen und Fischer*innen befürchten, dass in noch endgültig festzulegenden Zonen Nullnutzungsgebiete oder mit anderen Einschränkungen behaftete Auflagen ausgewiesen werden.
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