FAZ – Streit um Nationalpark – Die schwierige Rettung der Ostsee

Die Ostsee ist in miserablem Zustand. Doch die Pläne Schleswig-Holsteins für einen Nationalpark werden von vielen scharf kritisiert. Die Gegner führen etwaige Bade- und Segelverbote ins Feld. Die Landesregierung widerspricht.

In Schleswig-Holstein wird erbittert über einen möglichen „Nationalpark Ostsee“ gestritten. Widerstand gegen die Pläne der schwarz-grünen Landesregierung gibt es in großen Teilen der betroffenen Bevölke­rungsgruppen: Die Fischer sind dagegen, ebenfalls viele Wassersportler, zudem viele Menschen in der Tourismusindus­trie.

Wie lautstark der Protest ist, erfuhr Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) kürzlich bei einem Besuch in Fehmarn, da musste er sich einen Weg durch Hunderte aufgebrachte Demonstranten bahnen. Deren Sorgen, sagte Günther, nehme er ernst. Die Prüfung eines Nationalparks sei ergebnisoffen.

Dabei herrscht im nördlichsten Bundesland große Einigkeit darüber, dass die Ostsee in einem miserablen Zustand ist: Laut Forschern sind wichtige Fischarten existenzbedroht; die sauerstoffarmen Gebiete und die sauerstofffreien „Todeszonen“ im Meer breiten sich immer weiter aus; das Algenwachstum ist ungebrochen, da der Nährstoffeintrag hoch bleibt; Seegraswiesen sind größtenteils verschwunden; und nicht zuletzt der Klimawandel lässt die Temperatur des Wassers ansteigen, womit viele Arten nicht zurechtkommen. Wissenschaftler sprechen von einem kollabierenden Meer.

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