FAZ – Der Nationalpark Ostsee steht vor dem Aus

Ein Nationalpark sollte den Zustand der Ostsee verbessern. Lange hielt Schleswig-Holsteins Ministerpräsident an dem Projekt der Grünen fest. Doch jetzt wendet sich offenbar die CDU-Spitze dagegen.

Die Pläne für einen „Nationalpark Ostsee“ stehen vor dem Aus. Wie die „Lübecker Nachrichten“ am Mittwoch unter Berufung auf einen Antrag für einen Landesparteitag der Schleswig-Holstein-CDU Anfang Oktober berichteten, hat das Projekt der Landesregierung nicht mehr die Unterstützung der CDU-Parteiführung. In dem Antrag werden demnach sechs Punkte zum Ostseeschutz aufgelistet, etwa ein „freiwilliges Aktionsbündnis“ oder die Räumung der Munitionsaltlasten. Und diese Punkte, würden, so heißt es in dem Antrag, „im Gegensatz zu einer Einrichtung eines Nationalparks die geeignete Lösung darstellen, um den Herausforderungen beim Ostseeschutz zu begegnen“.

Zuletzt hatten sich schon mehrere CDU-Ortsverbände gegen die Pläne ausgesprochen. Ministerpräsident Daniel Günther, der der CDU in Schleswig-Holstein vorsitzt, hatte trotzdem bis zuletzt daran festgehalten. Zugleich hatte er betont, der Ausgang der Diskussion über die Pläne sei offen. Nun lässt er das Vorhaben offenbar fallen angesichts des massiven Widerstands.

Für den Nationalpark hatten die Grünen im Wahlkampf geworben, das Vorhaben wurde dann in den schwarz-grünen Koalitionsvertrag aufgenommen. Mit dem Nationalpark sollte der Zustand der Ostsee verbessert werden, der aus Sicht von Forschern katastrophal ist. Das Projekt wurde vor allem von Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) vorangetrieben.

frei weiterlesen auf faz.net