IDW – Schadstoffe in Weichplastikködern: Risiken für Angelnde und Umwelt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam unter Federführung des Thünen-Instituts hat in einer Studie nachgewiesen, dass gesundheitsschädigende Phtalate und hormonaktive Extrakte aus gängigen Ködern freigesetzt werden.

Rostock/Bremerhaven (03. Juli 2024). Im Angelsport werden zunehmend Weichplastikköder genutzt. Deren Verlust in Gewässern hat bei Angler*innen und Umweltschützer*innen Sorgen über Umwelt- und Gesundheitsrisiken geweckt. Nun ist eine Studie zu den möglichen Auswirkungen von Weichplastikködern auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit in der renommierten Fachzeitschrift Science of The Total Environment erschienen. Veröffentlicht wurde sie von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Thünen-Institute für Ostseefischerei und Fischereiökologie sowie der Toronto Metropolitan University und der University of Saskatchewan (beide Kanada).

Das interdisziplinäre Forschungsteam hat 16 gängige Modelle von Weichplastikködern untersucht. Die Analyse konzentrierte sich auf die Freisetzung wasserlöslicher Kunststoffzusätze, darunter so genannte Weichmacher. Die Ergebnisse bestätigen: Zehn der 16 untersuchten Köder setzten im Beobachtungszeitraum von 61 Tagen verschiedene Weichmacher, darunter bekannte gesundheitsschädigende Phthalate frei. Außerdem wurden 45 weitere schwer abbaubare, mobile und giftige Kunststoffzusatzstoffe festgestellt. Eine Unterprobe von zehn Ködern wurde zudem auf mögliche östrogenartige Wirksamkeit untersucht. Dabei zeigte ein Extrakt hormonelle Aktivität, die auf unbekannte Zusatzstoffe zurückzuführen sein könnte.

[…]

frei weiterlesen auf nachrichten.idw-online.de