Spiegel – Wie die Bergung von Weltkriegsmunition in der Ostsee gelingen kann

Über schwimmende Plattformen sollen gefährliche Munitionsreste aus der Ostsee entfernt werden. Das Projekt ist ambitioniert, aus Sicht von Experten aber machbar. Fehlt nur noch das Geld.

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs liegen riesige Mengen Munition vor Deutschlands Küsten. Die Alliierten hatten das gefährliche Material oft direkt aus den Rüstungsfabriken der Nazis geholt und in der Nord- und Ostsee verklappt. Artilleriegranaten, Kisten voller Patronen für Handfeuerwaffen, Brandbomben, Torpedos, Gefechtsköpfe von V1-Marschflugkörpern oder Nebelgranaten verschwanden im Salzwasser deutscher Meeresgebiete.

Insgesamt wohl 1,6 Millionen Tonnen militärischer Altlasten liegen dort bis heute, teils nur wenige Kilometer von belebten Badestränden entfernt. Würde man diese Altmunition in einen einzigen Güterzug laden, dann würde dieser von Berlin bis nach Paris reichen. In den Jahrzehnten nach der Demilitarisierung kümmerte sich die deutsche Politik nicht um das Thema, auch weil sich im föderalen System niemand so recht verantwortlich fühlte. Keiner räumte die Munition weg, obwohl Forschende zuletzt immer lauter vor den Umwelt- und Sicherheitsrisiken warnten.

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