Die Ostsee ist und bleibt ein Sorgenkind – das spüren wir Angler direkt durch die auferlegten Fangverbote für Dorsch und Aal (in Küstengewässern). Ein weiterer sehr beliebter Zielfisch in der Ostsee ist der Hering, doch auch hier sieht es leider nicht so rosig aus, wie man vielleicht vermuten würde.
Auch der Hering ist überfischt!
Der ICES (International Council of the Exploration of the Sea, deutsch: Internationaler Rat für Meeresforschung) überwacht die Bestände von 110 Fischarten und erforscht die Bestandsentwicklung. Auf Basis dieser Daten, empfiehlt der ICES Fangquoten für die Berufsfischerei. Aktuelle Daten des ICES zeigen: Die Heringsfänge sind auf einem historischen Tief – genauso wie die Herings-Bestände. In der westlichen Ostsee sieht es besonders dramatisch aus, daher empfiehlt der ICES gar ein vollständiges Fangverbot für die im Frühjahr laichenden Heringsbestände. Doch auch in der Zentral-Ostsee und dem Bottener Meerbusen sind die Fangquoten noch zu hoch, was zu einer immer weiteren Überfischung führt. Am besten sieht es noch im Golf von Riga aus, aber selbst hier ist keine „Heile-Welt-Stimmung“ angebracht. Schließlich legen die Daten selbst dort aufgrund eines vergangenen, besonders schwachen Reproduktionsjahres 2023 eine zukünftige Abnahme der Herings-Bestände nahe.
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