NDR – Seegras-Schwund im Wattenmeer: Forscher suchen nach Lösungen

An der niedersächsischen Nordseeküste gehen die Seegraswiesen massiv zurück. Das hat Folgen für Umwelt und Klima, denn die Pflanzen sind wichtige CO2-Speicher und Lebensraum für zahlreiche Tierarten.

Die Fläche der Seegrasbestände im niedersächsischen Wattenmeer ist zwischen 2013 und 2019 um mehr als 70 Prozent geschrumpft. Das teilte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit. Demnach seien auf insgesamt 8,6 Quadratkilometern Wattboden Seegraswiesen gefunden worden. „Die letzte großangelegte Kartierung 2019 ergab, dass die Bestände erneut rückläufig sind, sogar extrem rückläufig. Auffällig ist auch, dass die Bestände zunehmend dünner werden“, sagt die Leiterin der zuständigen Betriebsstelle Brake-Oldenburg des NLWKN, Ute Schlautmann. Dieser Rückgang treibe die Wissenschaftler um und mache ihnen Sorgen.

Seegras spielt wichtige Rolle beim Klimaschutz

Denn die Pflanzen sind nicht nur Lebensraum für zahlreiche Tierarten. Sie spielen auch eine wichtige Rolle für den Klimaschutz, da sie Kohlenstoff- und Stickstoffverbindungen speichern können, sagt Schlautmann. Alle sechs Jahre werden die gesamten Seegrasbestände, die sich insbesondere zwischen den ostfriesischen Inseln und dem Festland befinden, kartiert. In Kürze stehen neue Kartierungen an, doch die bisher erfassten Daten lassen schon jetzt auf eine weitere Verschlechterung schließen. Demnach könnten die Bestände noch weiter zurückgegangen sein: „Gerade die letzten Jahre haben gezeigt, dass es ganz massive Rückgänge gegeben hat. Das betraf alle untersuchten Einzelflächen ohne Ausnahme“, sagt Marc Herlyn vom NLWKN.

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