RND – Sorgenkind Ostsee: Sind die Fischbestände noch zu retten?

Mit jährlich reduzierten Fangquoten, neuen Schutzgebieten und verstärkten Umweltauflagen soll dem Schwund der Ostseefische entgegengewirkt werden. Doch trotz der Bemühungen ist wenig Besserung in Sicht. Sind die Bestände von Dorsch, Hering und Scholle in der deutschen Ostsee überhaupt noch zu retten – und damit auch die Küstenfischerei?

Die Dorsche werden immer weniger, die Plattfische immer platter: Den Fischbeständen der deutschen Ostsee geht es schlecht. Die Politik versucht dem mit jährlich verringerten Fangquoten, der Ausweitung von Schutzgebieten und der Reduzierung von Nährstoffeinträgen entgegenzusteuern. Kann das die Bestände retten – und damit auch die Ostseefischerei erhalten? Daran gibt es berechtigte Zweifel.

Wie oft Arne Müntz mit seinem Kutter „Nimmersatt” noch die Stellnetze vor der Küste ausbringen wird, weiß er selbst nicht. Seit 26 Jahren fischt Müntz in einem Gebiet westlich von seiner Heimatinsel Fehmarn – früher auch auf Dorsch, heute nur noch auf Plattfisch, überwiegend Scholle. Der Aktionsplan Ostseeschutz 2030 (APOS 2030) sieht vor, dieses und weitere Gebiete, insgesamt 12,5 Prozent der schleswig-holsteinischen Ostseefläche, unter strengen Schutz zu stellen. Das heißt: Dort wird jegliche Fischerei verboten. Für Müntz wäre das der „Todesstoß“, befürchtet er.

Doch der Plan scheint alternativlos: Verbesserte Schutzmaßnahmen für die Ostsee sind bitter nötig, denn ihr ökologischer Zustand ist schlecht. Durch die hohe Nährstoffbelastung weiten sich sauerstoffarme Zonen aus, der Lebensraum für Meerestiere und -pflanzen schrumpft. Der Klimawandel verstärkt den Effekt. Zusätzlich stört die intensive Nutzung – Schifffahrt, Fischerei, Tourismus – das Ökosystem. Das beeinflusst Wasservögel und gefährdete Meeressäuger, wie Robben und Schweinswale, und eben Fische, wie Dorsch, Hering und Scholle – die wichtigsten Zielfische der Ostseefischer.

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