Schwäbische – Drama in der Ostsee: Warum gerade der Heringsnachwuchs verhungert

Die Wissenschaft weiß nun, warum der Heringsbestand in der Ostsee eingebrochen ist. Der Nachwuchs stirbt. Das passiert gerade massenhaft.

Die Heringe der westlichen Ostsee sammeln sich seit einigen Wochen in Schwärmen im Greifswalder Bodden. Das flache Gewässer ist ideal für die Fische, um ihren Laich auf Wasserpflanzen abzulegen. Doch was bis vor ein paar Jahren noch bestens funktionierte, endet nun in einer Tragödie. Die frisch geschlüpften Heringslarven finden zu wenig Fressen und verhungern massenhaft. Wissenschaftler gehen zudem davon aus, dass viele weitere Larven gefressen werden oder an Herz-Versagen sterben.

Um das Jahr 2005 gab es erste auffällige Veränderungen

Um zu erklären, welche Dramen sich in diesen Tagen im Greifswalder Bodden abspielen, muss man einige Jahre zurückgehen. Um das Jahr 2005 herum stellten Wissenschaftler fest, dass der Hering in der westlichen Ostsee weniger Nachwuchs bekam. Zunächst war daran nichts Ungewöhnliches, sagt der Direktor des Thünen Institutes für Ostseefischerei, Christopher Zimmermann. Grundsätzlich komme es beim Hering schon mal vor, dass auf einen starken ein schwacher Jahrgang folge, manchmal sogar zwei. Aber hier passierte etwas anderes. Der Heringsnachwuchs halbierte sich in einem Jahr, darauf noch einmal und als er das auch im dritten Jahr in Folge tat, läuteten langsam die Alarmglocken. „Wir haben der Politik gesagt, wir verstehen nicht, was hier passiert, aber das ist ungewöhnlich. Ihr sollte jetzt die Fangquoten anpassen“, sagt Zimmermann, der studierter Fischereibiologe ist.

[…]

frei weiterlesen auf schwaebische.de