Mit der Veranstaltungsreihe „ostseeschutz.sh – Informieren. Austauschen. Gestalten.“ soll die Öffentlichkeit über den Fortschritt des Aktionsplans Ostseeschutz 2030 (APOS 2030) informiert werden. Klingt gut – doch für viele Kritiker des ursprünglich geplanten Nationalparks Ostsee bleibt die zentrale Frage: Geht es hier wirklich um besseren Ostseeschutz oder um eine verklausulierte Neuauflage der alten Verbotspläne?
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass der Nationalpark Ostsee 2023 nicht etwa aus Naturschutzgründen gescheitert ist, sondern weil er politisch und gesellschaftlich keinen Rückhalt fand. Vor allem Wassersportler, Küstenbewohner und die Tourismusbranche fürchteten weitreichende Einschränkungen, die wirtschaftliche Schäden angerichtet hätten – ohne nachweisbare ökologische Vorteile. Mit dem APOS 2030 wurde ein neues Konzept geschaffen, das weniger konfliktträchtig erscheinen soll. Doch die Kernfrage bleibt: Bietet der Aktionsplan einen pragmatischen Ansatz für nachhaltigen Schutz der Ostsee oder ist er nur eine politisch geschickte Umverpackung der gescheiterten Nationalpark-Idee?
Die Veranstaltungsreihe verspricht Dialog – und den sollten Wassersportler, Fischer, Unternehmer und Anwohner auch nutzen. Dabei gilt es, kritisch nachzuhaken:
• Sind neue Regulierungen geplant, die Wassersport, Fischerei und Tourismus weiter einschränken?
• Gibt es wissenschaftliche Belege, dass geplante Maßnahmen tatsächlich einen positiven Effekt auf die Ostsee haben?
• Wie wird sichergestellt, dass Naturschutz und menschliche Nutzung im Einklang bleiben?
Solange diese Fragen unbeantwortet bleiben, bleibt der Verdacht, dass der APOS 2030 lediglich ein politischer Kompromiss ist – ein strategischer Rückzug, um in ein paar Jahren doch noch schärfere Einschränkungen durchzusetzen. Wer sich für die Zukunft des freien Wassersports, der Küstenwirtschaft und eines vernünftigen Naturschutzes interessiert, sollte diese Veranstaltungen nicht als bloße Infoabende betrachten, sondern als Möglichkeit, sich einzubringen – und zu verhindern, dass alte Verbotsfantasien durch die Hintertür wiederkommen.