Mit einem Aktionsplan will Schwarz-Grün die Ostsee schützen. Dabei setzt die Koalition auf viel Freiwilligkeit. Naturschutzverbände fordern mehr Schutz. Sie sagen, der Kurs schade auch der Wirtschaft.
Kiel (dpa/lno) – Ein Bündnis aus Naturschutzverbänden hat von der schwarz-grünen Landesregierung deutlich mehr Anstrengungen zum Schutz der Ostsee gefordert. „Wir halten es weiterhin für sinnvoll, einen Nationalpark in der Ostsee auszuweisen“, sagte der Landesvorsitzende des BUND Dietmar Ulbrich. Der stattdessen von der Landesregierung vorgelegte Aktionsplan Ostseeschutz müsse deutlich schneller umgesetzt werden. „Wir wünschen uns, dass die Behördenmühlen etwas schneller mahlen.“
Die schwarz-grüne Landesregierung hatte im März 2024 ihren Aktionsplan vorgestellt. Damit sollen 12,5 Prozent der schleswig-holsteinischen Ostsee unter strengem Schutz stehen – Fischerei wäre dort verboten. Zudem sollen westlich der Insel Fehmarn, in der südlichen Hohwachter Bucht und zwischen der Schleimündung und Gelting drei Naturschutzgebiete eingerichtet werden.
Koalition setzt auf Freiwilligkeit
Ulbrich kritisierte, dass die Koalition in vielen Bereichen auf freiwillige Vereinbarungen mit der Landwirtschaft zu Reduzierung der Nährstoffeinträge setzt. „Unseres Erachtens entsteht hier der Eindruck, dass das Operationsteam noch zusammengestellt wird, während der Patient stirbt.“
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