Fragen an Dr. Insa Meinke zur Nordseeküste im Klimawandel
Der Meeresspiegel der Nordsee steigt, Sturmfluten nehmen zu, im Winter regnet es häufiger und heftiger. Das Wasser kommt von überall und bedroht die Küstenregionen Norddeutschlands. Deiche allein reichen hier nicht aus, um den Folgen des Klimawandels langfristig standzuhalten. Die Wissenschaftlerin Insa Meinke vom Helmholtz-Zentrum Hereon plädiert für neue, nachhaltige Maßnahmen für eine resiliente Küstenentwicklung. Wo diese ansetzten können, zeigt die neue Filmproduktion vom Norddeutschen Küsten- und Klimabüro des Hereon „Nordseeküste im Klimawandel”.Frau Meinke, wie ist Norddeutschland vom Klimawandel betroffen?
Der Klimawandel trifft in Norddeutschland auf eine Region, die sich schon sehr lange vor dem Wasser schützt. Die Anpassung an den Klimawandel wird aber technisch immer aufwändiger und teurer. Was oft nicht bekannt ist: Küstenschutz und Binnenentwässerung hängen zusammen und sind gleichermaßen betroffen. Das Wasser kommt bei uns von allen Seiten und wegen des Klimawandels gibt es hier Handlungsbedarf. Deshalb haben wir vom Norddeutschen Küsten- und Klimabüro am Helmholtz-Zentrum Hereon zwei neue Filme veröffentlicht. Unter den Titeln „Nordseeküste im Klimawandel“ und „Perspektiven aus der Wissenschaft“ verdeutlichen sie planungsrelevante Zusammenhänge von Küstenschutz, Binnenentwässerung und Raumplanung an der deutschen Nordseeküste in einem sich ändernden Klima. Die Filme dienen als Basis für notwendige Abstimmungsprozesse in der norddeutschen Öffentlichkeit. Denn um unsere Nordseeküste langfristig bewohnbar zu halten, müssen wir schon heute zusätzlich langfristig wirksame Maßnahmen der Küstenentwicklung in die Wege leiten.
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