NDR – Ist der Kormoran schuld am Rückgang der Dorschbestände?

Eine Studie untersucht, ob der Kormoran schuld am Rückgang des Dorsches in der Ostsee ist. Nach dem ersten Jahr gibt ein Forscher nun Auskunft über das Projekt.

Die benötigten Proben für eine Studie zum Einfluss von Kormoranen auf den Dorschschwund zu sammeln, das sei gar nicht so einfach, sagt Uwe Krumme. Er ist stellvertretender Leiter des Thünen-Instituts für Ostseefischerei, das an der Studie beteiligt ist. Kormorane wechseln häufig ihre Rast- und Jagdplätze. Und die Forscher dementsprechend die Standorte, an denen sie Ausscheidungen der Tiere als Proben für ihre Untersuchungen entnehmen. Seit einem Jahr läuft das Forschungsprojekt. Der Einfluss der Kormorane auf den Rückgang des Dorsches in der westlichen Ostsee lasse sich durch Untersuchungen an einem einzelnen Standort nur schwer ableiten, so Krumme. Dorsche seien ebenfalls sehr mobil. Daher sei es schwierig, aus kurzzeitig beobachteten Standorten allgemeine Aussagen abzuleiten. Eine Voruntersuchung im Gebiet der Travemündung am Dassower See hatte nahegelegt, dass dort Kormorane so viele Dorsche fraßen, wie der gesamtdeutschen Berufsfischerei 2022 zugestanden hatte. Allerdings seien dort in diesem Jahr laut Krumme viel weniger Kormorane gewesen. 

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