Weniger Pestizide, mehr natürliche Ökosysteme wie Feuchtgebiete und Grasland – die Umweltministerinnen und -minister der Europäischen Union haben das seit Monaten umkämpfte Renaturierungsgesetz verabschiedet. Insbesondere die Landwirtschaft befürchtet Regeln, die im schlimmsten Fall die Nutzung von Flächen unwirtschaftlich machen könnten. Umweltorganisationen feiern einen Erfolg, beklagen aber Lücken in dem Gesetz. Was bedeutet das Gesetz genau? Wie wirkt es sich aus? Ein Überblick.
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Wie steht es um die Natur?
Nach Angaben der EU-Kommission sind über 80 Prozent der Lebensräume in der EU in einem schlechten Zustand – Tendenz steigend. Dafür verantwortlich ist demnach neben dem Klimawandel vor allem die konventionelle Landwirtschaft mit übermäßigem Einsatz von Düngemitteln und Chemikalien. Viele Wälder in der EU sind nicht gesund, Meeresökosysteme leiden besonders unter der Klimaerwärmung. Erst kürzlich vermeldete das Landesamt für Gesundheit und Soziales wieder gefährliche Vibrionen in der Ostsee, die sich durch immer wärmeres Meereswasser besonders leicht vermehren. Doch nicht nur die Ostsee- und die Nordsee gilt als überhitzt, auch der Nordatlantik erwärmt sich immer mehr. Allein in den vergangenen zehn Jahren sind laut Kommission 71 Prozent der Fisch- und 60 Prozent der Amphibienpopulationen zurückgegangen.
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