Der Widerstand wächst: Ein Bündnis aus Betrieben, Vereinen und Wassersportlern sieht seinen Lebensmittelpunkt gefährdet. Der vom Kieler Umweltminister Goldschmidt geplante Nationalpark Ostsee gefährde ihre Existenz. Mit einer Sternfahrt im Fehmarnsund nimmt ihr Protest Fahrt auf.
Fehmarn. Eine Region begehrt auf gegen die Pläne für einen Nationalpark Ostsee, den der Grünen-Umweltminister Tobias Goldschmidt einrichten möchte. Mit Hunderten Booten, Schiffen und Wassersportlern hat am Freitagabend, 30. Juni, eine rund einstündige Protest-Sternfahrt am Fehmarnsund vor Strukkamphuk stattgefunden.
„Es sind alle dabei, die mit der Ostsee verbunden sind“, sagt Jochen Czwalina. Der 46-Jährige ist Wassersport-Unternehmer von Fehmarn und gehört als Mitinitiator der Protestaktion zur Initiative Freie Ostsee Schleswig-Holstein. Czwalina ist passionierter Segler und steht auf dem Heiligenhafener Fahrgastschiff „Seho“. Nach vielen Rundumblicken über die Ostsee zeigt er sich begeistert, kann es kaum glauben, wie viele Menschen dem Aufruf gefolgt sind. „Unglaublich, das hätten wir nie gedacht.“ Schnell wird er wieder ernst: „Wir sind hier, weil wir durch die Nationalpark-Pläne Nutzungsverbote befürchten, die unsere Existenzen gefährden.“
Das Umweltministerium versucht wiederum seit Monaten, diese Bedenken zu zerstreuen. Die Gebiets-Kulisse sei nicht in Stein gemeißelt und Teil der Diskussion im laufenden Konsultationsprozess mit den Akteuren vor Ort. Segelsport werde auch in den Kernzonen des Parks weitestgehend möglich sein, heißt es. Ebenso: Es werde keine Sperrung von Badestränden geben, da es landseitig nur um Flächen gehe, die in der Regel bereits Schutzgebiete seien.
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